Heizkostenvergleich

Als Anbieter von geothermischen Heiz- und Kühlsystemen und der aktuell sehr starken Abhängigkeit von nicht nachhaltigen fossilen Energieträgern und der damit verbunden Umweltsituation möchten wir einen überschlägigen Kostenvergleich von ausschließlich nicht fossilen und pontenziell nachhaltigen Heizsystemen anstellen. Übliche rein betriebswirtschaftliche Kostenvergleiche auch nicht nachhaltiger Heizsysteme sind üblich aber im Sinne von Nachhaltigkeit und Stabilität zu kurzfristig da externe Umweltkosten und volkswirtschaftliche Kosten zu wenig Berücksichtigung finden.

Entscheidend für die Nachhaltigkeit und die ökologischen Vorteile der Wärmepumpensysteme auf gesamtwirtschaftlichem Niveau von geothermischen Anlagen mit Wärmepumpen ist jedoch auch die Art der Stromerzeugung für den Betrieb der Wärmepumpen. Die positive Entwicklung im Bereich Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie weist jedoch den Weg in Richtung der Nutzung von Geothermie mittels Wärmepumpen.

Im Folgenden wird beispielhaft ein Kostenvergleich (s.a. Heizkostenvergleichsrechner Wärmepumpe Austria) von potentiell nachhaltigen Heizsystemen für Scheitholz-, Pellets- und Wärmepumpenheizungen mit unterschiedlichen Wärmequellen angestellt:

Beispiel (stark vereinfacht): Einfamilienhaus 150m², gut gedämmt, Fußbodenheizung

Aus diesem Beispiel wird ersichtlich, dass die niedrigsten zu erwartenden Systemkosten mit einer Erdwärmenutzung mittels Flächenkollektor zu realisieren sind. Berücksichtigt man jedoch den damit verbundenen Wertverlust der Fläche die für diesen Kollektor erforderlich und von Bauwerken und starkem Bewuchs freizuhalten ist, so ist der Kostenvorteil gegenüber den anderen Systemen nicht mehr gegeben. Die Nutzung von Grundwasser ist hinsichtlich der Systemkosten nach der Variante Flächenkollektor die günstigste Form der Erdwärmenutzung und ermöglicht bereits wie bei der Variante Erdwärmesonde die Errichtung einer passiven oder aktiven Kühlung für das Gebäude. Steht hinreichend geeignetes Grundwasser zur Verfügung ist diese Variante zu favorisieren. Alternativ dazu steht die Errichtung von Erdwärmesonden die trotz höherer Anfangsinvestitionskosten bei geringstem Platzbedarf langfristig höchste Zuverlässigkeit bietet. Die Ökobilanz von Holzkessel und Pellets-Anlage sind im Vergleich zu den Wärmepumpenanlagen (in Abhängigkeit vom Anteil erneuerbarer Stromanteile) schlechter einzustufen, der erforderliche höhere Platzbedarf und die Nebenkosten für Lagerung, Rauchfang und Kehrgebühren) gegenüber den Wärmepumpenanlagen ist in diesem Beispiel nicht bewertet und erhöht die Systemkosten zusätzlich.

Häufig gestellte Fragen

Die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpenheizung, kurz JAZ, ist das Verhältnis zwischen erzeugter Wärmemenge und elektrischer Energie (Antriebs- und Hilfsenergie ohne Heizkreis und Solarkreispumpen) über eine definierte Zeitperiode (z.B.: volle Heizperiode). Das heißt je höher die JAZ umso effektiver wird aus einem Teil elektrischer Energie Wärme erzeugt. Eine Jahresarbeitszahl von 4 bedeutet daher, dass aus einem Teil elektrischer Energie eine 4-fach höhere Nutz-Wärmemenge erzeugt wird. Eine förderfähige Erdwärmeheizung muss als Mindestanforderung üblicherweise eine JAZ >4 erreichen. Eine sorgfältige Planung und Auslegung ermöglichen die Erreichung hoher Jahresarbeitszahlen mit günstigen Anlagenbetriebskosten.

Die Betriebskosten einer Wärmepumpenheizung hängen im Wesentlichen vom Heizwärme- und Warmwasserbedarf eines Gebäudes und von den Möglichkeiten die Temperaturdifferenz zwischen verfügbarer Erdwärme und benötigter Heizwärme gering zu halten. Das heißt je niedriger der Heizwärmebedarf und der Warmwasserverbrauch bei Kompaktanlagen und je höher die Quellentemperatur umso niedriger werden die Betriebskosten. Hohe Quellentemperaturen wie sie zum Beispiel bei Erdwärmesonden oder geothermischen Grundwassernutzungen zur Verfügung stehen sind ein wesentlicher Faktor für effiziente Anlagen. Bei hohem Warmwasserverbrauch kommen auch zusätzliche Brauchwasserwärmepumpen und solarthermische Warmwassererzeugung zum Einsatz.

Die Kosten je Bohrmeter einer Tiefenbohrung sind abhängig von der Anzahl und Tiefe der benötigten Bohrungen und der Art der Ausführung sowie den Erfordernissen zur Anbindung der Sonden an den Solekreislauf der Wärmepumpe und können nur individuell und in Abhängigkeit der zu erwartenden geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse ermittelt werden. Ausführungen der Sonden in Kunststoff sind kostengünstiger gegenüber hochwertigen Ausführungen mittels Edelstahlsonden längerer Lebensdauer und höherer spezifischer Leistung.

Theoretisch ist es aufgrund der zunehmenden Temperatur mit zunehmender Bohr-Tiefe in der Größenordnung von rd. 3°K je 100m sinnvoll möglichst tiefe Bohrungen für den Ausbau mit Erdwärmesonden zu nutzen. In der Praxis zum Beispiel im Einfamilienhausbau stehen die höheren Kosten für die Herstellung von tieferen Bohrungen jedoch nicht im Verhältnis zu den dadurch erzielbaren Einsparungen bei den Betriebskosten. Die Durchführung von Bohrungen bis in eine Tiefe in der Größenordnung von 100m ist üblich und kann auch mit relativ kleinem Bohrgerät durchgeführt werden.

Erdwärmesonden haben gegenüber Flächenkollektoren und Luftwärmepumpen den großen Vorteil, dass sie weitgehend unabhängig von den Temperatur-Schwankungen der Atmosphäre relativ hohe und konstante Quellentemperaturen zur Verfügung stellen können. Der Flächenbedarf der fertigen Sondenanlage ist minimal und stellt eine langfristig sichere Quelle zur Energieversorgung dar. Flächenkollektoren können neben dem hohen Flächenverbrauch stark an Leistung und Kapazität verlieren wenn die Regeneration durch Sonneneinstrahlung und Niederschlagswasser nicht gegeben ist. Bei geringen oder ungünstigen Platzverhältnissen auf dem Grundstück sowie bei bereits fertig gestellten Außenanlagen kann im Spezialbohrverfahren – Schrägbohren mit Sondenausbau aus einem zentralen Schacht – eine geothermische Sondenanlage hergestellt werden.

Eine Wärmepumpenheizung ist die umweltfreundlichste und nachhaltigste Form der Gebäudeheizung und Kühlung solange wesentliche Kriterien eingehalten werden. Dazu zählen die optimale Planung und Ausführung sowie die Abstimmung mit dem Last- und Benutzerprofil neben der umweltfreundlichen Herkunft des für den Betrieb erforderlichen Stromes als Voraussetzung um diesem Anspruch gerecht zu werden. Zum Beispiel kann Strom aus dezentralen PV-Anlagen eine Quelle umweltfreundlich produzierter Antriebsenergie für den Betrieb der Wärmepumpe darstellen.

Die Umstellung von zum Beispiel einer bestehenden Ölheizungsanlage auf eine moderne Wärmepumpenheizung ist besonders interessant wenn das bestehende Wärmeabgabesystem (meistens Heizkörper) es erlaubt auch mit geringeren Vorlauftemperaturen als im Betrieb mit Ölheizungen üblich die gewünschten Raumtemperaturen zu erreichen und daher nicht zwangsläufig verändert werden muss oder durch Installation zusätzlicher Radiatoren und eine veränderte Betriebsweise ein Absenken der erforderlichen Vorlauftemperatur erreicht werden kann. Bei hohem ganzjährigem Warmwasserbedarf im Verhältnis zum Heizwärmebedarf ist es wirtschaftlich interessanter die Warmwasserbereitung mittels Brauchwasserwärmepumpe oder solarthermisch durchzuführen.

Grundwasserwärmepumpen und Erdwärmesondenanlagen bieten die Möglichkeit besonders kostengünstig passiv ein Objekt zu kühlen und bei Erdwärmesondenanlagen deren Effizienz noch zu steigern. Dabei wird über Flächenheizungen Raumwärme abtransportiert. Ein Überschreiten des Kondensationspunktes an den "Kühlflächen" wird mittels Taupunktwächter verhindert.

Förderungen

Die Möglichkeiten zur Förderung der Anschaffung von Wärmepumpen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Zusätzlich zu Landesförderungen sind auch Förderungen durch die Gemeinden möglich. Eine Bundesförderung ist im Rahmen der "Sonderausgaben für Wohnraumschaffung und Wohnraumsanierung" im Zuge der Arbeitnehmerveranlagung bis zu einem Höchstbetrag von 2.920€ jährlich möglich.

Über den folgenden Link zur Homepage von Wärmepumpe Austria erhalten sie die Möglichkeit im rechts stehenden Themenkasten, zu den jeweils zuständigen Förderstellen für Ihr Bundesland bzw. auf relevante Links zum Thema Förderung zu gelangen.

www.waermepumpe-austria.at

Zu konkreten technischen Fragen betreffend Voraussetzungen/Anforderungen der jeweiligen Förderung beraten wir Sie gerne!

Aktuell:
Förderung zur Heizungsumstellung auf Wärmepumpen in den Gebieten Stadt Graz, Grazer Feld und Leibnitzer Feld im Zeitraum 1.1.2015 bis 31.12.2015. Holen Sie sich bis zu 1.200 € je installierter kW Leistung im Rahmen der Ökoförderung zurück.

Seit dem 01.03.2015 ist eine Beantragung im Rahmen des Sanierungsscheck 2015 möglich! € 2.000,-- Direktförderung sind möglich!

Referenzen

Einfamilienhaus mit Ferienwohnungen

Sanierung einer Ölheizung zur Beheizung eines Einfamilienhauses mit Ferienwohnungen im Nebengebäude.

  • Baujahr 2012
  • Wärmepumpe 18kW
  • 324m Tiefenbohrung
  • 6 Hypersond Koaxialsonden aus Edelstahl mit je 54m
  • Radiale Schrägbohrungen aus einem zentralen Installationsschacht

FESTO Neubau in Esslingen

Festo, weltweit führendes Unternehmen der Automatisierungstechnik und der industriellen Aus- und Weiterbildung, plant seinen Stammsitz in Esslingen zum Hochtechnologiestandort auszubauen. Für den Neubau am Zollberg-Süd setzt man auf regenerative Energiequellen. Für eine optimale Lösung wird auch der Einsatz von Hypersond Erdwärmesonden getestet!